Ich habe mich heute wieder gefragt, ob der Rahmen zuerst kommt oder der Zweifel. Gerhard kam wie immer nicht. Stattdessen ein lakonischer Zettel an der Tür: „Hängt’s euch selbst.“
Die Assistentin fragt, ob das Werk 4cm über Augenhöhe oder unter jeglicher Erwartung hängen soll. Ich sage: beides. Sie weint.
Der Hausmeister bringt den Laser. Die Batterie ist leer, aber das Gespräch darüber bringt uns alle ein Stück näher zur Wahrheit oder zur Kündigung.
Als wir das Bild schließlich aufhängen, stellen wir fest: Es ist rückseitig signiert. Und kopfüber. Zum verzweifeln.
Ich beschließe, dass es Konzeptkunst ist.
Am Abend ruft Gerhard an. Er habe das alles bewusst so gewollt. Ich frage ihn, ob er überhaupt wisse, welches Bild wir meinen. Er sagt: „Nein, aber spielt auch keine Rolle.“
Ich denke “Was für ein Trottel” und lege auf.